Umbau und Interieur Villa W.
Bei der Villa handelt es sich um ein stattliches Haus an Münchens schönster Stelle, der Isar. Wie in den Bestandsplänen ersichtlich, vermittelt das Haus einen selbstbewussten Charme und zeugt an zahlreichen Stellen – von der Fassade bis zur Türklinke - noch immer von einem lokal verankerten, traditionellen Architekturverständnis seiner Erbauer. Dort, wo die Struktur des Hauses modifiziert wird, entsteht durch die Veränderung ein deutlicher Mehrwert an höherer Funktionalität gleichermassen wie an einer prägnanteren Ästhetik. Besonderes Augenmerk gilt dem Entrée: hier wird durch den Umbau die aus mehreren Kreuzgewölben bestehende Diele zu einem Einstützenraum umgedeutet. Grundsätzlich ist der Decke und dem Boden eine hohe Priorität einzuräumen, da diese Bauteile die räumliche Struktur nochmals nachzuzeichnen vermögen mittels Deckenfriesen und Rosetten beziehungsweise Entharsien und Parkettlinien im Falle der Böden. Aufbauend auf dem Charakter des Altbaus werden die Räume bereinigt und präzise Zimmerformen geschaffen. Die Zimmer sind mittels Enfiladen miteinander verbunden. Die Analogie einer Perlenkette ist hier anschaulich: wie Perle an Perle wird auch hier Zimmer an Zimmer geknüpft. Dabei sind die Zimmer in einer reinen Form herausgearbeitet, gleichsam einer Perle. Im weiteren wird eine Dramaturgie von grossen Zimmern – Masterbedroom, Ankleiden – zu kleinteiligen Räumen wie dem Mastervorzimmer, Dusche und WC etabliert. Die dabei entstehenden Phänomene wie Enge und Weite sind reizvoll und führen zum eigentlichen Ziel: Dichte.